Donnerstag, 6. Oktober 2022

Schafgarbenbutter


Die Schafgarbe gehört zu den wenigen Wildkräutern, die uns auch im Winter zur Verfügung stehen, und zwar - wie hier im Bild zu sehen - in Form ihrer grundständigen Blattrosetten. Zwar werden wir in der kalten Jahreszeit keine großen Mengen ernten können, aber die Schafgarbe ist aufgrund ihres intensiven Aromas (enthält viele gesunde Bitter- und Gerbstoffe) ohnehin eine Würz- und Heilpflanze und kein Wildgemüse.

Die Blättchen bereichern Salate und grüne Smoothies oder werden, wie im nachstehenden Rezept, für eine feine Würzbutter verwendet. Diese schmeckt sehr lecker als Brotaufstrich oder zu gegrilltem oder gebratenem Gemüse oder Fleisch.

250 g weiche Butter oder veganer Butterersatz
2 Handvoll frische Schafgarbenblätter (im Sommer auch Blüten)
1/2 Biozitrone (Abrieb und Saft)
1 TL Salz
Pfeffer oder Galgant

Die Schafgarbenblätter möglichst nicht waschen, sondern nur mit trockenem Küchenkrepp abtupfen und fein hacken. Zusammen mit dem Zitronenabrieb und -saft, Salz und Pfeffer (oder Galgant) zur Butter geben und alles mit einer Gabel gründlich vermengen. Die Schafgarbenbutter mindestens für einige Stunden, besser noch über Nacht abgedeckt im Kühlschrank durchziehen lassen. 




 

Spitzwegerich-Oxymel




In der ersten Oktoberhälfte findet man durchaus noch einwandfreie Blätter vom Spitzwegerich. Damit kann man für die kommende Erkältungssaison ein Oxymel (Sauerhonig) herstellen. Dieses Gemisch aus Essig und Honig wurde schon in der Antike zu Heilzwecken eingesetzt.
Der Spitzwegerich ist ein anerkanntes Heilkraut bei Husten und enthält den entzündungshemmenden Wirkstoff Aucubin. Entsprechende Fertigpräparate sind auch in der Apotheke erhältlich.

Rezept für Spitzwegerich-Oxymel
10 EL Honig (ich verwende am liebsten den herberen Wald- oder Kastanienhonig, aber selbstverständlich kann man auch mildere Sorten, wie z.B. Lindenblütenhonig verwenden. Lindenblüten sind ja gerade auch bei Erkältungskrankheiten sehr wohltuend)
10 EL Apfelessig
10 EL kleingeschnittene Spitzwegerichblätter

Honig und Apfelessig in ein sauberes Schraubdeckelglas geben und sanft zu einer homogenen Flüssigkeit verrühren. Die Spitzwegerichblätter kurz abbrausen, trocken tupfen und möglichst fein schneiden. Die geschnittenen Blätter zum Honig-Essig-Gemisch geben, das Glas gut verschließen und vorsichtig schwenken, damit das Kraut vollständig mit der Flüssigkeit überzogen ist. Bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung etwa 3-4 Wochen ziehen lassen, dann durch ein Mulltuch abseihen und in eine Flasche füllen. Kühl und dunkel aufbewahrt hält sich das Oxymel bis zu einem Jahr.

Bei akutem Reizhusten zur Linderung 2-3 TL täglich einnehmen, oder vorbeugend 1 TL täglich über einen Zeitraum von 3-4 Wochen. 

Übrigens kann das Oxymel auch für Salatsoßen verwendet werden.