Naturkosmetik - Infos

 

Häufig werde ich gefragt, ob ich meine selbst hergestellten Naturkosmetika (nur Pflegeprodukte, keine dekorative Kosmetik) auch verkaufe. Leider sind die Vorschriften zur kommerziellen Herstellung von Kräuterprodukten sehr streng und der administrative Aufwand ist mir zu hoch. Gerne stelle ich jedoch für Freunde, Bekannte oder auch die Teilnehmer an meinen Wildpflanzenwanderungen das eine oder andere Produkt auf Bestellung zum Selbstkostenpreis her. Eine Produktliste mit Inhaltsstoffen und Preisen sende ich Ihnen/Euch auf Wunsch per E-Mail oder WhatsApp zu. 

Alle Hydrolate, Tinkturen und Ölauszüge stelle ich selbst her. Ätherische Öle und sonstige allesamt für die Naturkosmetik  zugelassene Zutaten (Gelbildner, Emulgatoren, Wachse etc.) kaufe ich zu, ebenso wie die verschiedenen Behälter.

In meinen Naturkosmetikkursen können wir die verschiedenen Pflegeprodukte gemeinsam herstellen. Gerne gebe ich diese Kurse auch für kleine Gruppen im privaten Rahmen bei Ihnen zu Hause. Im kommenden Herbst und Winter werde ich mich auch mit der Möglichkeit beschäftigen, Webinare anzubieten. 

Zwiebel-Vogelbeer-Chutney

 

Für 1 Glas (ca. 400 g) benötigt man:

300 g rote Zwiebeln

50 g tiefgefrorene Vogelbeeren

25 g frischen Ingwer

1 kl. Stück frischen Kurkuma

120 g Rohrohrzucker

100 ml heißes Wasser

140 ml Vogelbeer-Balsamico (Rezept weiter unten auf diesem Blog)

1 EL Senfkörner

1 Msp. gemahlenen Piment

1 kleine Chilischote (entkernt)

Salz, Galgant, Bertram (statt Galgant und Bertram geht natürlich auch schwarzer Pfeffer)

Die Zwiebeln schälen und in dünne Streifen oder Halbringe schneiden, Ingwer, Kurkuma und Chilischote fein würfeln, alles mit den Vogelbeeren vermischen.

Den Zucker in einer Pfanne goldbraun karamellisieren lassen. Zwiebel-Vogelbeer-Mischung vorsichtig dazurühren, heißes Wasser nach und nach unterrühren, bis sich alles verbunden hat. Vogelbeer-Balsamico einrühren, Senfkörner und Piment hinzufügen. Ca. 25 Minuten köcheln lassen, dann mit Salz, Galgant und Bertram abschmecken und sofort in ein sterilisiertes Schraubdeckelglas füllen. Das Chutney hält sich im Kühlschrank oder einem kühlen, dunklen Raum 2-3 Monate.

Rezepte zur Wildpflanzenwanderung am 20.08.2022

 Hier sind einige Rezepte von der Verkostung anlässlich der Wildpflanzenwanderung am 20.08.2022

Mohn-Haselnusskuchen mit Lindenlaubmehl und Cranberries
Für eine Kastenform, ca. 30 cm Länge
150 g weiche Butter
50 g Zucker
1 Prise Salz
4 Eier
1 Packung fertige Mohnmischung (Mohnfix oder Mohnback)
125 g gemahlene Haselnüsse
85 g Dinkelmehl Typ 630
15 g Lindenlaubmehl (oder Weißdorn-, Birken-, Hasel- oder Buchenlaubmehl)
2 Teelöffel Backpulver
200 g getrocknete (ungesüßte!) Cranberries
 
Backofen auf 175° C (Ober- und Unterhitze) vorheizen
Die Butter mit Zucker und Salz schaumig schlagen. Nacheinander die Eier unterrühren, dann die Mohnmischung unterrühren.
Gemahlene Haselnüsse, Dinkelmehl, Laubmehl und Backpulver mischen und unter den Teig ziehen. Zuletzt die Cranberries einrühren, sie sollen sich gut im Teig verteilen.
Teig in eine gefettete Kastenform füllen und bei 175° C 50-60 Minuten backen.
 
Wenn man statt Dinkelmehl Weizenmehl verwendet, reichen eventuell 3 Eier.
Getrocknete und geschnittene (gerebelte) Lindenblätter in einer elektrischen Kaffeemühle oder in einem leistungsstarken Mixer zu staubfeinem Mehl mahlen.
Die getrockneten und geschnittenen Lindenblätter bekommt man, wenn man nicht selbst gesammelt und getrocknet hat z.B. bei https://kraeuterschulte.de
Die haben wirklich alle getrockneten Kräuter, bin sehr zufrieden mit dem Händler.

Wildkräuter-Pesto

 100 g Wildkräuter (Giersch, Brennnessel, Bärlauch, Knoblauchsrauke)

100 g Walnusskerne (oder Pinien-, Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Hasel- oder Macadamianüsse, Cashewkerne)

mindestens 100-150 ml gutes Olivenöl (möglichst Bioqualität)

1 kleine Knoblauchzehe

etwas Zitronensaft

Salz, Galgant

 Alle Zutaten in einem leistungsstarken Mixer (oder portionsweise in einem Cutter) zu einem sämigen Pesto verarbeiten und in sterilisierte Schraubdeckelgläser füllen. Die angegebene Menge reicht etwa für 2 Gläser à 200 g. Mit einer Schicht Olivenöl bedeckt, hält sich das Pesto im Kühlschrank einige Monate.

Statt Galgant kann man auch Pfeffer verwenden. Ich habe jedoch vor einiger Zeit die Hildegard-Gewürze Galgant und Bertram kennengelernt, Pfeffer spielt seitdem in meiner Küche nur noch eine untergeordnete Rolle. Für kalte Speisen nehme ich Galgant, für warme Gerichte zusätzlich Bertram, der kalt verwendet etwas zur Klümpchenbildung neigt.

Galgant bekommt man mit Glück in sehr gut sortierten Supermärkten, Bertram leider nur über den Kräuterfachhandel. Ich bestelle bei https://kraeuterschulte.de

Mädesüß-Gelee

3-4 Handvoll abgezupfte Mädesüßblüten 

1 Bio-Zitrone (Saft und Abrieb)

1 Flasche guten, trockenen Weißwein (alternativ weißer Traubensaft)

500 g Gelierzucker 3:1

Die abgezupften Blüten mit dem Zitronensaft und -abrieb im Weißwein zugedeckt mindestens 12, besser 24 Stunden an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen. Dann durch ein Mulltuch abseihen. Die Flüssigkeit mit dem Gelierzucker in einem großen Topf vermischen und nach Packungsanleitung kochen. Sofort in sterilisierte Schraubdeckelgläser abfüllen.

Die Hagebuttensaison beginnt

 

Wussten Sie, dass es auch schwarze Hagebutten gibt? Es sind die Hagebutten der Bibernell- oder Dünenrose (Rosa pimpinellifolia bzw. Rosa spinosissima). 

Alle Hagebutten enthalten reichlich Vitamin C, bis zu zwanzigmal so viel wie Zitronen. Die schwarzen Hagebutten enthalten zusätzlich noch Anthocyane, die die Zellen vor freien Radikalen schützen.

Im Inneren der Hagebutten befinden sich kleine Härchen, die Juckreiz hervorrufen. Da das Vitamin C der Hagebutten zum Glück sehr hitzebeständig ist, empfiehlt es sich, die Früchte ganz oder halbiert (die Kelchblätter vorher entfernen) in wenig Wasser für 5-7 Minuten zu köcheln und dann durch eine Passiermühle (Flotte Lotte, Passevite) zu drehen. Auf diese Weise erhält man feines Hagebuttenmark, das auch portionsweise tiefgefroren werden und dann nach Bedarf verarbeitet werden kann. 

Die Rückstände aus der Flotten Lotte können dünn auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche oder eine entsprechende Unterlage des Dörrgerätes gestrichen, bei 40° C getrocknet und dann für natürlichen Hagebuttentee ohne Zusätze oder Farbstoffe verwendet werden.

Sie können, wie hier auf dem Bild zu sehen, die Rückstände auch mit Kandiszucker, Zimstange, Sternanis, Gewürznelken und Wodka zu einem leckeren Hagebuttenlikör ansetzen.

Eichelcognac

 In diesem Jahr gibt es recht viele Eicheln. Diese sind zwar frühestens Ende September reif, eine Zutat für das nachstehende Rezept können Sie aber bereits jetzt zur Seite legen, denn im Moment ist noch Saison für Pfirsiche, Nektarinen und eventuell auch Aprikosen. 

Eichelcognac (nach Karin Greiner: Bäume in Küche und Heilkunde)

20-30 reife Eicheln, gewaschen und mit Schale, aber ohne "Käppchen" (reife Eicheln sind braun)

4 Steine von Pfirsichen oder Nektarinen, oder 8 Steine von Aprikosen, oder 16 Steine von Zwetschgen

1 kleine Zimtstange

1/4-1/2 Vanillestange

100 g weißer Kandis

1 Flasche Wodka

Die Eicheln zum Waschen in ein Waschbecken oder eine sehr breite Schüssel legen und mit kaltem Wasser sehr reichlich bedecken. Alle oben schwimmenden Eicheln aussortieren, auch wenn sie noch gut aussehen.

Alles in ein großes Bügel- oder Schraubdeckelglas füllen und mindestens 6 Monate ziehen lassen, immer mal wieder schütteln.

Dann durch ein Mulltuch abseihen, in eine Flasche füllen und am besten in der Flasche noch weiter reifen lassen. 

Ich durfte dieses ungewöhnliche Getränk im letzten Jahr kosten und war sofort restlos begeistert, es schmeckt einfach köstlich!

Mit Laubmehl backen

 

Bei meinen Wildpflanzenwanderungen ernte ich vielfach Staunen, wenn ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erzähle, dass man aus Laub Mehl herstellen kann. 

Diese Brennnesselquiche habe ich mit einem Mürbeteig aus Dinkel- und Weißdornmehl gebacken. Linden- und Weißdornmehl sind meine geschmacklichen Favoriten, man kann jedoch auch Mehl aus den Blättern von Rotbuche, Birke oder Hasel herstellen.

Wichtig, ist es, junge Blätter zu sammeln und diese gründlich (aber nicht über 40° C) zu trocknen, das Laub muss "rascheltrocken" sein. Anschließend wird es gerebelt und kühl und lichtgeschützt aufbewahrt. Ich mahle das trockene Laub immer erst direkt vor der Verwendung in einer elektrischen Kaffeemühle oder im leistungsstarken Mixer.

10-20 % des Getreidemehls können durch Laubmehl ersetzt werden. Auf diese Weise spart man Kohlehydrate und Kalorien und erhöht gleichzeitig den Gehalt an Mineralien und Spurenelementen. Außerdem gibt Laubmehl eine schöne Farbe und einen geschmacklichen Kick.

Vogelbeerenzeit

 

In diesem Jahr sind die Vogelbeeren (die Früchte der Eberesche) sehr früh reif. Sie sind roh in großen Mengen nicht genießbar, aber aufgrund ihres sehr herben Geschmacks würde auch niemand auf die Idee kommen, mehr als eine oder zwei davon zu essen. Durch Hitzeeinwirkung wird die unbekömmliche Parasorbinsäure jedoch in bekömmliche Sorbinsäure umgewandelt. Etwas milder können die Früchte auch durch Frosteinwirkung werden, man kann sie also nach der Ernte einfrieren, besonders, wenn man nicht sofort Zeit zur Verarbeitung hat.

Vogelbeeren lassen sich sehr gut zu Fruchtaufstrichen, Konfitüren oder Chutneys verarbeiten. Nachstehend das Rezept für einen Vogelbeer-Balsamico, den ich später für ein Vogelbeer-Chutney verwenden werde.

200 g für ca. 3 Tage tiefgefrorene Vogelbeeren

500 ml Balsamico

1 Vanillestange

1 getrocknete Chilischote

1 EL Kandiszucker

Früchte, Vanillestange, Chili und Kandiszucker in einem großen Ansatzglas mischen und mit dem Balsamico aufgießen. An einem warmen Ort ohne Sonneneinstrahlung für ca. 2 Wochen ziehen lassen, dann durch ein Mulltuch abseihen und in eine Flasche füllen. Lichtgeschützt und kühl aufbewahren.

Der Essig passt auch gut zu herbstlichen Salaten und zu Kürbisgerichten.