Jetzt hat die "Wiesenkönigin" wieder ihren großen Auftritt: überall an den Ufern von Gräben, Kanälen, Bächen und Flüssen leuchten die cremeweißen Blütenstände schon von weitem.
Aus den duftenden Blüten lassen sich allerlei süße Leckereien herstellen: Sirup, Likör oder Gelee.
Man kann auch die frischen Blüten mit Zucker (vorzugsweise Bio-Rohrohrzucker) mörsern, die Mischung gründlich trocknen lassen, zerbröseln und in saubere Gläser abfüllen. Der Blütenzucker kann als Ersatz für den teuren Bourbonvanille-Zucker verwerndet werden, der billige "Vanillin-Zucker" enthält künstliches Aroma und ist deshalb nicht für die gesunde Küche zu empfehlen.
Da Mädesüß zu den heiligsten Pflanzen der Kelten zählte, nenne ich mein Gelee-Rezept "Druiden-Gelee":
3-4 Handvoll abgezupfte Mädesüßblüten
1 Bio-Zitrone (Saft und Abrieb)
1 Flasche guten, trockenen Weißwein (alternativ weißer Traubensaft)
500 g Gelierzucker 3:1
Die abgezupften Blüten mit dem Zitronensaft und -abrieb im Weißwein zugedeckt mindestens 12, besser 24 Stunden an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen. Dann durch ein Mulltuch abseihen. Die Flüssigkeit mit dem Gelierzucker in einem großen Topf vermischen und nach Packungsanleitung kochen. Sofort in sterilisierte Schraubdeckelgläser abfüllen.
Mädesüß enthälte Salicylaldehyd, das nach Umwandlung in der Leber zu Salicylsäure fiebersenkend,
schmerzstillend und entzündungshemmend wirkt; wer blutverdünnende Medikamente nehmen
muss, sollte vor dem Genuss von Mädesüß den Arzt konsultieren.
Als "natürliches Aspirin" sind die getrockneten Mädesüß-Blüten zusammen mit getrockneten Holunder- und Lindenblüten ein sehr guter Erkälttungstee für die Hausapotheke.
Noch ein Hinweis: Leider neigt Mädesüß zu Pilzbefall. Wenn die Pflanze wie auf dem nachstehenden Bild einen weißen Belag auf den Blütenstängeln hat, sollten Sie sie nicht sammeln.